Nachruf Bernard Brown

Bernard Brown

23. Juni 2022

Bernard Brown
(20.12.1945 - 19.03.2022)

Bernard Brown war bekannt für seinen britischen Humor und hatte für jede Gelegenheit einen passenden Witz. Pessimismus war ihm ein Fremdwort. Er hatte stets ein Lächeln im Gesicht.

Kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges wurde er in London geboren und wuchs dort mit drei jüngeren Geschwistern auf. Nach Abschluss seines Studiums in Geschichte, Politik und Europäische Studien ging er 1970 nach München. In Bayern fand er sein privates Glück, seine geliebte Erika. Holzkirchen ist seit 1979 die Heimat der Familie Brown, hier schlugen sie Wurzeln und hier zogen sie ihre drei Söhne groß. Bernard unterrichte bereits 1970 in München an der Abendschule Englisch für Schüler, die über den zweiten Bildungsweg neben ihrem Beruf einen Schulabschluss nachholen wollten. Damit verband er von Anfang seines Berufslebens an zwei Dinge die ihm sehr wichtig waren: Weitergabe von Bildung und soziales Engagement. 1975 setzte er sich selbst nochmals auf die „Schulbank“ und studierte an der LMU München Englisch und Geschichte fürs Lehrfach an Gymnasien. Nach seinem Studium kam er 1979 an die Fachoberschule in Bad Tölz. Einer damals noch sehr jungen Schulart, die für mehr Durchlässigkeit im Bildungssystem sorgte und heute aus unserer Schullandschaft nicht mehr wegzudenken ist. Das Konzept der FOS ist ein Ergebnis der 68er-Bewegung. Genau das richtige für Bernard. Er war zeitlebens ein Lehrer und Sprachkundiger mit einer Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit.

Um anderen das Unterrichten zu erleichtern, schrieb er zusammen mit einem Freund mehrere Bücher für den Englisch-Unterricht. Von seinen Kollegen wurde er persönlich und fachlich sehr geschätzt. Seine Überzeugung, dass in jedem Schüler ein Potential steckt, machte ihn zu einem allseits sehr angesehenen und beliebten Lehrer. Mit 65 Jahren verließ er als Studiendirektor mit etwas Wehmut und ein bisserl Traurigkeit „seine Schule“ in Bad Tölz, der er 35 Jahre lang treu geblieben war und ging in Pension. Sein Engagement für Schüler allerdings blieb. An der Frauenschule in Miesbach half er über fünf Jahre lang einmal pro Woche als Englischlehrer aus. An der VhS in Holzkirchen gab er Deutschkurse für Geflüchtete, um nur einiges zu erwähnen.

Der Kämpfer für Menschenrechte war aktiv bei Amnesty International und setzte sich weltweit für benachteiligte Menschen ein. Politisch war Bernard in der SPD beheimatet. Am 01.06.1981 trat er in den Holzkirchner Ortsverein ein und war über 40 Jahre ein aktives Mitglied. Es gab fast keinen Infostand oder Aktion an der Bernard nicht teilnahm. Im Sommer 2020 wurde bei Bernard Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Anfangs schien es, dass er diese aggressive Krankheit überwinden könnte. Nach einer schweren Operation im Dezember 2020 ging es ihm im Frühling und Sommer 2021 relativ gut. Der Krebs kam allerdings im November mit aller Wucht zurück und Bernard erlag seinem Krebsleiden im Frühjahr 2022. Er starb zu Hause im Kreise seiner geliebten Familie.

Wir vermissen ihn sehr.

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