Am 7. Dezember 2015 hatte die SPD Holzkirchen zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Diese Veranstaltung stieß bei vielen Holzkirchner Bürgern auf großes Interesse. Das Foolstheater war bis auf den letzten Platz besetzt.
Die Veranstalter hatten vier Experten zum Thema Asyl und Integration von Flüchtlingen eingeladen. Die Experten gaben aus ihrer eigenen Perspektive informative und zum Teil in die Tiefe der Fragen gehende Antworten:
Der Bundestagsabgeordnete, Klaus Barthel, stellte in Aussicht, dass die Situation zu bewältigen sei, „wenn wir das richtig machen“ und dass der Bund 8 Milliarden Euro für 2016 bereitstelle für etliche neue Jobs bei der Polizei, an Schulen und Betrieben.
Der Bildungspolitische Sprecher der IHK, Hubert Schöffmann, betonte, dass über die Hälfte der bayerischen Betriebe bereit seien, Ausbildungsplätze anzubieten, dass diese dabei aber nicht alleingelassen werden dürfen, und dass „bis 2025 bis zu 400.000 Fachkräfte in Deutschland fehlen – volle Auftragsbücher nutzen nichts, wenn es keine Leute gibt, die diese Arbeit machen können“. Einigkeit bestand darin, dass die Flüchtlinge ein Gewinn für die Gesellschaft sein können, wenn diese voll und ganz dazu bereit sind, sich unsere Kultur und unsere Sprache anzueignen.
Die Asylsozialberaterin im Landkreis Miesbach des Vereins „Hilfe von Mensch zu Mensch e.V.“, Petra Winklmair, berichtete von den Alltagsproblemen der Flüchtlinge vor Ort, was ihnen begegnet und dass sie so viel Neues lernen müssen – „die Menschen haben lange nur Mord und Terror erlebt“.
Sie sprach auch von den vielen ehrenamtlichen Helfern, die mit Engagement und Herz den Neuankömmlingen in Holzkirchen geholfen haben und weiter helfen.
Die Idee aus dem Publikum „eine Begegnungsstätte für Hilfe suchende Flüchtlinge und interessierte Holzkirchner“ auf dem Marktplatz einzurichten, wurde von der Fraktionssprecherin der SPD und 2. Bürgermeisterin der Marktgemeinde Holzkirchen, Elisabeth Dasch, offenen aufgenommen: Schon im Februar solle ein solches Bürgerbüro eröffnet werden.
Auch wenn die Integration der Flüchtlinge „nicht von heute auf morgen“ (Barthel) geht – aber in Holzkirchen wird von allen Seiten daran gearbeitet.
Warum Flüchtlinge ein Gewinn für die Gesellschaft sind (PDF, 390 kB)