Plakataktion und Blitzumfrage in Holzkirchen zum Internationalen Weltfrauentag
„Frauen sind Multitalente. Sie bringen Erziehung, Beruf, Pflege der (Groß-)Eltern und viele weitere Verpflichtungen unter einen Hut und kassieren dafür – viel zu wenig. Ihr Beitrag ist immens wichtig für die Gesellschaft. Doch das ist auf ihrem Bankkonto nicht zu sehen. Erst werden Frauen im Job schlechter bezahlt und später bekommen sie weniger Rente. Die SPD fordert deshalb die Gleichstellung von Frauen und Männern: Gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit und gerechte Aufstiegschancen!“, sagt Lisa Schlegl von der SPD-Holzkirchen.
Anlässlich des Frauentages rückte die SPD-Holzkirchen das Thema Gleichberechtigung von Frauen vergangen Samstag, gemeinsam mit Bundestagskandidat Hannes Gräbner, wieder ins Bewusstsein. Mit einem Bodenplakat, das zum Perspektivenwechsel einlädt („Sollten auch Männer in der katholischen Kirche alle Ämter bekleiden dürfen?“) und einer Blitzumfrage konnte die genehmigte Aktion auch unter Corona-Bedingungen und der Wahrung aller erforderlichen Abstände stattfinden. „Viele Menschen sind froh über den Austausch und das Stück Normalität für den politischen Diskurs. Die Resonanz war außerordentlich positiv.“, erklärt SPD-Ortsvorsitzender Tim Roll.
Die Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, mittels Sticker ihre Ansicht zum Thema Gleichberechtigung zum Ausdruck zu bringen. Die Ergebnisse sind eindeutig ausfallen. Auf die Frage „Wer verdient mehr?“ gaben nur vier von rund 50 Personen an, dass die Frau im Haushalt mehr verdient. Bei der Frage „Wer kümmert sich um die alten Eltern?“ wurde nur sechs Mal angegeben, dass der Mann die Pflege übernimmt. Auch auf die abschließende Frage „Sind Frauen in Deutschland in allen Bereichen gleichberechtigt?“ war eine klare Tendenz zu erkennen. Auf einer Skala von 1 („gar nicht“) bis 10 („voll und ganz“) ordnete die große Mehrheit die Gleichberechtigung nur zwischen 1 und 5 ein.
Die Corona-Krise ist weiblich. Sie verschärft die Ungerechtigkeit zwischen Frauen und Männern. Viele Frauen arbeiten in systemrelevanten Berufen, die gleichzeitig schlecht bezahlt werden. Frauen übernehmen den größten Teil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür die Arbeitszeit.
Hinzukommt die unterschätzte – jedoch allgegenwärtige – Gewalt gegen Frauen. 2019 wurde in Deutschland fast jeden zweiten Tag eine Frau von ihrem (Ex-)Partner getötet. Im Durchschnitt wird alle 33 Minuten eine Frau zum Ziel einer vollendeten oder versuchten Körperverletzung – und das sind nur die registrierten Fälle. Die Corona-Pandemie verschärft die Situation weiter. Viele Frauen sind durch die Kontaktbeschränkungen dazu gezwungen, sich zu Hause aufzuhalten – auch wenn sie dort Gewalt ausgesetzt sind. Für die SPD steht außer Frage, dass hier Maßnahmen erforderlich sind, um dem Hass und der Gewalt gegen Frauen entgegen zu treten. Zuvorderst braucht der Landkreis Miesbach das Frauenhaus, für das die SPD seit Jahren kämpft. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Artikel 2 GG). Menschenrechte haben kein Geschlecht.